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Zusammen-sind-wir-staerker_Brustkrebs-Achtsamkeit-auf-Schwesternwerk

Am 4. Februar 2014, zufällig am Weltkrebstag, bekam ich nachmittags einen Telefonanruf von einer mir sonst unbekannten Ärztin, die nach einer auffälligen Mammographie, eine Biopsie bei mir gemacht hatte. Sie sagte direkt ohne Umschweife: Es tut mir leid, es ist ein Mammakarzinom, Brustkrebs.
Ich fragte nur, was ich jetzt tun sollte und sie sagte mir, ich solle mich mit meiner Frauenärztin in Verbindung setzen. Als ich auflegte, musste das Ganze bei mir erst einmal sacken. Ich wartete ja schon auf das Ergebnis, hatte aber natürlich mit einem anderen gerechnet – ich musste erst realisieren, was gerade passiert war. Krebs, ich habe Krebs.

Mein Mann und ich haben uns die ganze Nacht in den Armen gelegen, geweint und keiner konnte die Angst – den Anderen frühzeitig durch die Krankheit zu verlieren – aussprechen, aber wir fühlten sie beide, wie nie zuvor in unserem Leben. Diese Nacht hat uns als Liebes- und Ehepaar noch stärker gemacht und uns gezeigt, wie sehr wir uns lieben. Wir haben uns geschworen bis zu unserem Lebensende zusammenzubleiben, Seite an Seite durch dick und dünn, komme was wolle … Und genauso kam es; wir haben zusammen gekämpft, gelitten und uns gegenseitig Kraft und Liebe gegeben und haben das Lebensende wieder ganz weit nach hinten verbannt. Denn ich bin heute – im August 2015 – wieder gesund!

Und das Wunderbare aus dieser schmerzlichen Erfahrung ist geblieben: ganz viel Liebe, alte und neue Freundschaften, Vertrauen in meine eigene psychische und körperliche Stärke, Achtsamkeit auf das Leben und die vielen kleinen und großen wunderbaren Dinge, die uns geboten werden, wenn wir nur hinschauen und sie zulassen.

Ich bin stolz auf meinen wunderbaren Körper, der soviel durchmachen musste und – damit meine Seele weiter in ihm wohnen darf – soviel geleistet hat, um heute wieder gesund zu sein.

Meinen Blog zu schreiben begann ich schon ein Jahr zuvor und das Thema war in etwa schon das Selbe: ein sehr persönlicher Blog über Achtsamkeit und die Liebe zum Leben! Ich möchte heute und speziell hier, auf den Seiten und Artikeln zum Thema Brustkrebs, allen Betroffenen (selbst Erkrankten oder Erkrankten nahestehenden) meine positiven Gedanken mit auf den Weg geben und so vielleicht ein paar gute Augenblicke während des Lesens schenken, Mut zum Durchhalten machen und Trost spenden!
Ich gehe sehr persönlich und ehrlich mit diesem Thema um und spreche alles an, was mir durch den Kopf geht; es wird immer einen positiven Aspekt darin geben, denn das ist meine Sicht auf das Leben und genau das möchte ich hier an Euch weitergeben!

Zusammen sind wir stärker!

Alles was eine Frau fühlt, fühlen viele andere ähnlich; sich darüber auszutauschen und zu sehen, dass man dabei nicht alleine ist, hilft ungemein! Tragt Eure Last nicht allein – indem Ihr Euch verschließt – geht offen und ehrlich mit dieser Krankheit und der Chemo um und Ihr werdet Euch nicht mehr so einsam fühlen!

 Brustkrebs-Chemo_Zwei Monate nach der ersten Chemo_Schwesternwerk

„Es kommt eine Zeit im Leben, da bleibt einem nichts anderes übrig, als seinen eigenen Weg zu gehen. Eine Zeit, in der man die eigenen Träume verwirklichen muss. Eine Zeit, in der man endlich für die eigenen Überzeugungen eintreten muss.“ (Sergio Bambaren)

Diese Zeit ist jetzt für Dich angebrochen!

Erkenne für Dich den Wert darin und es wird Dir seelisch besser gehen. Liebe Dich selbst und liebe Deinen Körper. Erkenne an, was er für Dich gerade durchsteht, wie er kämpft und sich ständig neu aufbaut, nach jeder Chemo, die er bekommen hat. Ganz schaffen kann er das erst wieder, wenn Du die letzte hinter Dir hast – aber bedenke, dass Dein Körper stärker und schneller in seiner Regeneration ist, als die Krebszelle und unterstütze ihn mit guten Gedanken und Liebe dabei! Denn das ist es, was bei der Chemo passiert. Während der 16 Chemos hat sich mein Tumor zuerst verkleinert und dann buchstäblich aufgelöst – er hat es nicht gepackt und genau so soll es auch sein! Unser Körper hingegen vollbringt für uns das Wunder sich komplett zu erholen und steht für uns neu auf, wie „Phönix aus der Asche“.

Gedanken zu Krebs & Haarverlust

An einem Tag im Oktober 2014 – nach überstandener Chemo und OP – stand ich (fast noch kahl auf dem Kopf, ohne Augenbrauen und Wimpern) vor dem Spiegel und schminkte mich, als mir die Idee kam, einfach mein iPhone neben mich zu legen und währenddessen meine Gedanken auszusprechen, um sie für Euch in diesen Blog zu stellen.

Vielleicht hilft es Euch, indem Ihr hört, dass Ihr mit Euren Ängsten nicht alleine seid und von einer Frau, die Gleiches erlebt hat, ein paar aufmunternde Worte gebrauchen könnt … oder Ihr seid Angehörige und wollt Eure Frau/Freundin/Mama/Tochter besser verstehen und spielt deshalb dieses Sprachmemo ab. Vor ein paar Tagen hörte mein Mann diese Worte auch zum ersten Mal und war tief betroffen, dass ich ihm damals manches nicht erzählt habe. Er sagte mir im Anschluss, er habe mich immer – zu jedem Zeitpunkt – sehr hübsch gefunden und es macht ihn traurig zu wissen, dass ich diese Sorgen mit mir selbst ausgemacht habe. Und so entschieden wir Beide, es wäre gut, dieses Zeitdokument auch heute noch auf meinem Blog zu veröffentlichen. Wenn Ihr diese Tonaufnahme anhört, denkt immer daran, ich bin heute wieder gesund und sehr glücklich!


Solltet Ihr jetzt dazu noch mehr von mir lesen wollen, könnt Ihr hier klicken und alle Artikel und Gedanken zu Brustkrebs lesen, die ich seit Beginn meiner Diagnose im Blog veröffentlicht habe. Diese werden dann gekürzt angezeigt – wenn Ihr den kompletten Post sehen wollt, klickt einfach auf die Überschrift oder das Aufmacherbild zu dem jeweiligen Artikel.

9 Comments

  1. Nicole
    14. Dezember 2016 @ 16:28

    Liebe Claudia, gerade als ich diesen Beitrag laß, kamen mir die Tränen. Du bist eine unglaublich starke und tolle Frau und das schreibe ich von ganzem Herzen ohne Dich persönlich zu kennen. Ich denke es gehört viel Mut dazu über eine Situation zu schreiben, die das Leben von einen auf den anderen Schlag verändert!!

    Was wichtig ist, und was Du denke ich auch gelernt hast, ist die Achtsamkeit für das Leben. Sag JA zum Leben und genieße! Genieße jede einzelne Sekunde in deinem Leben und spüre sie wie ein einziges Leben!

    Ich wünsche Dir alles Beste, vor allem Gesundheit, und viel Erfolg mit Deinem Blog!
    Behalte Deinen Stil unbedingt bei!

    LG
    Nicole

    • Schwesternherz Claudia
      15. Dezember 2016 @ 13:17

      Liebe Nicole,
      ganz herzlichen Dank für Deine wundervollen Worte!
      Sie geben mir so viel!
      Liebe Grüße, Claudia

  2. Constanze
    7. Dezember 2015 @ 16:14

    Danke Claudia, für deine lieben Worte.
    Deine Seite macht viel Mut und gibt Zuversicht, weil du so offen und ehrlich über alles sprichst und den Blick auf die kleinen, so wichtigen Dinge wieder schärfst.
    Ich wünsche dir und deiner Familie ein ganz wunderbares Weihnachtsfest.

    • Schwesternherz Claudia
      7. Dezember 2015 @ 16:27

      Vielen lieben Dank, das wünsche ich Euch auch.
      Ich werde in Gedanken bestimmt oft bei Euch sein.
      Ich habe momentan auch wieder eine Brustkrebs-Diagnose in meinem Bekanntenkreis – es ist einfach nicht zu fassen, wie viele Frauen davon betroffen sind.

  3. Constanze
    7. Dezember 2015 @ 15:46

    Bei meiner Mutter ist letzte Woche auch Brustkrebs diagnostiziert worden.
    Sie muss über Weihnachten ins Krankenhaus. Es ist so furchtbar traurig und es macht mir solche Angst :(

    • Schwesternherz Claudia
      7. Dezember 2015 @ 16:06

      Liebe Constanze,
      Ihr habt beide mein größtes Mitgefühl!
      Es ist eine schlimme Diagnose, die uns erst einmal in ein dunkles Loch wirft. Ich kann natürlich sehr gut mitfühlen, was das für Dich und Deine Mama heißt. Aber bitte verzweifelt jetzt nicht. Ich bin doch das beste Beispiel dafür, dass auch diese schwere Zeit zu überstehen ist und danach das Leben wieder weitergeht.
      Ich und mein Mann (sowie meine Familie) haben anfangs geweint, Angst zugelassen und miteinander darüber gesprochen und hinterher allen Mut und alle positive Lebenseinstellung zusammengenommen und so bin ich meinen Weg durch die Krankheit gegangen – immer den Blick auf meine Heilung gerichtet und der Unterstützung vieler lieber Menschen, die mit Trost und Anteilnahme immer an meiner Seite waren.
      Und das empfehle ich Euch an dieser Stelle auch.
      Nehmt Euch in die Arme, redet ehrlich über Eure Angst und helft Euch gegenseitig diese schwere Zeit zu überstehen …
      Ich wünsche Deiner Mama ganz viel Kraft, Mut und Hoffnung und natürlich auch Dir!
      Von ganzem Herzen und in ganz großer Anteilnahme,
      Claudia

  4. Stefanie
    6. November 2015 @ 22:56

    Toller Post! Danke.

  5. Sonja Zacher
    19. August 2015 @ 12:14

    Liebe Claudia,
    Mit Tränen in den Augen habe ich soeben deinen Blog gelesen. Wir haben uns vor knapp einem Jahr in der schwersten Zeit unseres Lebens im Münchner Klinikum getroffen. Uns hat dasselbe Schicksal ereilt, umso mehr freut es mich heute, so Positives von dir zu hören.
    Dazu meine herzlichsten Glückwünsche.

    • Schwesternherz Claudia
      19. August 2015 @ 12:15

      Liebe Sonja,
      herzlichen Dank für diesen wundervollen Kommentar auf meinem Blog.
      Ich bin überglücklich, dass es uns beiden inzwischen wieder so gut geht!
      Diese Stunden mit Dir in der Klinik, als Zimmernachbarinnen während unserer OPs, werden mich Dir gegenüber für immer verbunden fühlen lassen. Es wäre wirklich schön, zukünftig in Kontakt zu bleiben!
      Alles, alles Liebe,
      Claudia