Ich bin wirklich reif für einen Urlaub, gerne ganz simple & geerdet in meinem bunten Sommer-Garten!
Ich bin Urlaubsreif.
Jobs, die mich zu lange am Stück vor dem Bildschirm festnageln, zu viele Ideen im Kopf, mit deren Umsetzung ich mich den Rest der Zeit, Tag und Nacht, beschäftige. Manches ist einfach nur Arbeit, anderes macht eine Zeit lang richtig Spaß und ist mir ein Bedürfnis, es ins Rollen zu bringen. Herausgekommen ist zum Beispiel mein neuer Kunstblog „Claudine liebt Kunst“ *klick – schaut doch einfach mal rein!
Also eigentlich alles wunderbar und trotzdem leere Batterien.
Ich bin glücklich, fühle mich aber komplett ausgelaugt und durch das viele „in den Computer schauen“ einfach leergesaugt an echter Lebensenergie und -freude. Meine netten Gartennachbarn, die mich seit ewigen Tagen nicht mehr zu Gesicht bekamen, meinten gestern, ich sehe schon ganz grau aus; es wird also Zeit wieder in die reale Welt, in meinen wunderbaren Garten zurückzukehren und mich zu besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben: Erde fühlen, Blumen, das Summen der Bienen, Wind, Sonne, beim Füttern den Fischen im Teich zusehen, den Morgenkaffee im Garten trinken, im Liegestuhl die Seele baumeln lassen, mit Freundinnen unterm Apfelbaum zum „Mädelsratsch“ treffen und einen duftenden Apfelkuchen verdrücken, mit Freunden beim Grillen lachen …
Das ist August! Das ist Sommer! Das ist Leben!
Wir sehen uns das Leben, das wir gerne führen wollen, in Zeitschriften an, anstatt es selbst zu leben.
Was nutzt es, sich die schönen Bilder von all diesen Dingen nur sehnsüchtig in Frauen-Zeitschriften anzusehen und für das eigene Leben immer auf den nächsten Tag zu verschieben?
Letztens habe ich einen süßen Snoopy-Comic gesehen: Charlie Brown (mit Snoopy auf dessen Hundehütte sitzend): “Irgendwann kommt der Tag an dem wir sterben müssen.“ Snoopy: “Aber an jedem anderen Tag leben wir!“
So simple und so wahr! Und ganz ehrlich, ich liebe meine Arbeit am Mac, aber zu viele Tage vorm Bildschirm fühlen sich an wie ein kleiner Tod, wie lebend und doch abgestorben zu sein, wie im Wach-Koma seine Lebenszeit zu vergeuden. Die Seele stirbt ab, wenn man das wirkliche Leben nicht spürt! Der Körper sitzt da, bewegt stundenlang nur die eine Hand, die die Maus führt und der Kopf rattert ohne Ende, von einem Gedanken zum Nächsten: Bloß nichts Wichtiges vergessen, keine Fehler machen, niemandem vergessen per Mail zu antworten und somit vor den Kopf zu stoßen – auch wenn man vor Mails nicht mehr weiß, wo man anfangen und aufhören soll …
Überall bunte Markierungen, die Wichtigkeit nach Farben geordnet – innerhalb meines Computer-Systems und zusätzlich noch ausserhalb an meinem Schreibtisch durch viele To-Do-Post-its daran erinnert, was noch erledigt werden muss. Und weniger werden die dummen Dinger auch nicht gerade, weil ich für ein abgearbeitetes drei neue dazu klebe…

Atmet, lebt jeden Tag, lebt diesen Sommer!
Wenn es Euch wie mir geht, dann packt jetzt Eure Sachen, fahrt raus in die Natur und lebt endlich wieder! Atmet auf, vergesst für ein paar Stunden/Tage alles was momentan so dringlich anzustehen scheint … denn in Wahrheit „scheint“ das alles nur so wichtig! Denn das Wirkliche, Echte gibt sich ganz bescheiden und übt sich in Zurückhaltung; deshalb brauchen wir auch die Achtsamkeit, um nicht von falschen Dingen überflutet, von falschen Zielen geleitet zu werden.
Alles was ich momentan tue ist richtig & wichtig für meine beruflichen Ziele und Zukunft, sollte aber trotzdem nicht das komplette Leben einnehmen! Und solange man sich dessen bewusst ist und rechtzeitig STOPP sagen kann, sind wir in der Lage trotz unserer heutigen, modernen Arbeitswelt seelisch gesund zu bleiben. Und mit dieser Überzeugung starte ich in ein paar Tagen in meinen wohlverdienten Sommerurlaub! Ach ja, und das ist auch enorm wichtig: Für sich selbst zu sagen „Ich habe mir das jetzt verdient“!
12. August 2016 @ 17:52
Liebe Claudia,
sehr gut zu verstehen. Ziemlich lange habe ich gearbeitet, überwiegend am PC. Ich glaube, ich bin auch „grau“ gewesen, ausgelaugt und irgendwie hat mir etwas gefehlt. Kaum war Zeit vorhanden in den schönen, wilden Garten zu gehen. Doch dann entschloss ich mich kurzerhand vorzeitig, wenngleich mit Abzügen, meinen „Ruhestand“ anzutreten. Eine Weile noch stand ich meinem Chef zur Seite, mit begrenzten Zeiten, dann war Schluss. Das habe ich keine Sekunde bereut. Obwohl ich gerne der Berufsarbeit nachgegangen bin, noch viel lieber habe ich meine Zeit frei eingeteilt, sie überwiegend mit Familie und auch Kater, im Garten verbracht. Die Zeit frei eingeteilt. Und somit kann ich dich sehr gut verstehen. Ein Garten ist ein Zufluchtsort aus dem man Kraft schöpfen und die Schönheit der Pflanzen etc. auf sich wirken lassen kann. Wie wenig braucht man, wenn man einen Garten hat. Dazu können wir uns gegenseitig beglückwünschen.
Ich wünsche dir viele schöne, entspannende Zeiten in eurem Garten.
Herzliche Grüße, Edith
12. August 2016 @ 18:21
Danke, liebe Edith!
Noch ist der Sommer ja nicht vorbei und wir können noch viele Stunden draussen genießen.
Liebste Gartlergrüße, Claudia